Slawa Ukrajini - Ruhm der Ukraine

Wir haben uns beim Einzug ins Elternhaus unseren lang gehegten Wunsch nach einer Photovoltaik-Anlage erfüllt. Das Ziel war unser Elektroauto mit eigenem Strom fahren zu können. Ganz schaffen wir es noch nicht, wir arbeiten aber an der Aufrüstung unserer PV-Anlage.

Wenn ich manches zu diesem Thema so lese, kommen mir viele "Probleme" doch sehr "theoretisch" vor.

So eine Photovoltaik-Anlage kostet (viel) Geld, macht aber letztlich nur Sinn, wenn sie auch entsprechend viel Strom erzeugen kann. Daher stelle ich mir die Frage, warum jemand seine Dachfläche freiwillig mit minderwertigen Modulen verbauen sollte? Der höhere Anschaffungspreis teurerer Module lohnt sich durch die bessere Autarkie (Unabhängigkeit vom Netzbetreiber) und zwar nicht wegen einer Einspeisevergütung, sondern durch den über viele Jahre (kalkulatorisch 20 Jahre) konstant bleibenden Strompreis für den selbst erzeugten Strom.

Für eingespeisten Strom bekommen wir ca. 9 Cent pro kWh, wenn wir dann Strom vom Netzbetreiber beziehen, zahlen wir dafür ca. 22 Cent. Einspeisen lohnt sich also nicht. Es geht aber nicht ohne Netzbezug, weil Strom aus der Photovoltaik eben wetterabhängig ist.

Die dezentrale Stromerzeugung entlastet die örtlichen Stromnetze überwiegend, weil der selbst verbrauchte Strom eben nicht mehr vom Netzbetreiber kommen muss. Die Belastung durch eingespeisten Strom kann man minimieren, indem man möglichst viel Strom selbst, vor Ort speichert.

Wir haben in den letzten 12 Monaten gerade mal 16 % unseres produzierten Stroms (1512.36 kWh in 12 Monaten) eingespeist, meistens weil die Akkus voll waren. Deshalb erweitern wir unseren Speicher auch sobald es geht.

Unter der Annahme, dass die meisten Privatleute ihren Strom, so wie wir, selbst, vor Ort verbrauchen, gibt es das Verteilproblem eigentlich gar nicht.

Ohne unser Elektroauto würde unsere Anlage vollkommen ausreichen. Das Elektroauto braucht aber pro Tag ca. 28 kWh und unser Speicher hat nur 18 kWh.

Auch die Vorstellung, dass man den Stromverbrauch zeitlich steuern kann, scheint mir sehr unrealistisch. Wir könnten unser Elektroauto, trotz zu kleinem Speicher mit eigenen Strom laden, wenn es tagsüber zuhause wäre. Dann könnten wir direkt mit dem Strom vom Dach laden, den wir jetzt teilweise einspeisen. Das wird aber nie funktionieren, weil das Auto tagsüber 40 km weiter am Arbeitsplatz steht. Nach Feierabend (ab ca. 17.00 Uhr) reicht die Sonneneinstrahlung aber meistens kaum noch für den aktuellen Strombedarf ohne das Elektroauto. Fürs Elektroauto bleibt also nur der Speicher und 10 kWh zugekaufter Strom. Je Nach Ladeart dauert das Laden zwischen 4 und 8 Stunden. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man da den Strombedarf steuern will. Man kann erst nach der Arbeit laden und muss rechtzeitig für den nächsten Arbeitstag voll geladen haben. Der restliche Stromverbrauch im Haus fällt da nicht wirklich ins Gewicht und macht da keinen wirklichen Unterschied.

Früher, vor dem Elektroauto hatten wir einen Stromverbrauch von ca. 3.000 - 4.000 kWh...das Elektroauto braucht alleine für die Fahrten zur Arbeit ca. 14.000 kWh. Das nur mal als Vergleich.

Ich glaube, wenn jemand verpflichtet wird, Photovoltaik auf sein Dach zu bauen, dann will er damit auch den größtmöglichen Nutzen haben. Den größtmöglichen Nutzen hat man, wenn man möglichst viel seines Strombedarfs selbst decken kann und möglichst wenig Strom zukaufen muss.

Die Solarthermie fällt da übrigens in der Gesamtbilanz sehr schnell raus, wie unsere Heizungsbaufirma sich da ausgedrückt hat: Im Sommer hat man mehr Wärme, als man braucht, im Winter dafür zu wenig. Stromerzeugung über Photovoltaik und dann eine Wärmepumpe zum Heizen zu verwenden ist auf jeden Fall sinnvoller und effektiver. Deshalb haben wir bei der Heizung vollständig auf Solarthermie verzichtet und statt dessen so viele Photovoltaik-Module aufs Dach gemacht, wie draufpassen bzw. erlaubt sind (10 kW), ohne dass EEG-Umlage fällig wird.

Viele Fragen stellen sich für Solaranlagen bei Privatleuten also gar nicht wirklich.